Stechmücken: So vermehren sie sich | hauptsachegarten.de
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Stechmücken: So vermehren sie sich

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Der Lebenszyklus der Stechmücken.
Biogents / I.Schleip

Mit den ersten warmen Tagen sind auch die Stechmücken zurück. Mancher Gartenbesitzer hat sich vielleicht schon gefragt, woher die nervigen Insekten nun so plötzlich wieder auftauchen. Tatsache ist: höchstwahrscheinlich waren sie nie wirklich weg. Vor allem die Hausmücken hierzulande überwintern als erwachsene Mücken an kühlen und feuchten Stellen etwa im Keller oder im Gartenhaus in einer Art Kältestarre. Sobald die Temperaturen dann steigen, werden sie wieder aktiv. Allerdings nur die befruchteten Weibchen. Die Männchen sterben normalerweise im Herbst und überwintern nicht.

Blut für den Nachwuchs

Die Weibchen sind es auch, die für die Mückenstiche verantwortlich sind. Der Grund: Sie benötigen das Blut für die Entwicklung der Eier. Angelockt durch Atemgase und Körpergerüche zapfen sie mit jedem Stich bis zu 0,01 Milliliter der nahrhaften Flüssigkeit. Dafür durchstechen sie mit Hilfe ihres Stechrüssels die Haut und injizieren eine Mischung verschiedener Substanzen. Diese ermöglicht den Mücken, das Blut schnell - und vom Opfer möglichst lange unbemerkt - aufzunehmen: Neben einem lokalen Betäubungsmittel enthält die Mischung unter anderem auch Verbindungen, welche die Blutgerinnung verhindern.

Eiablage

Wenige Tage später - nachdem die Mücken das Blut verdaut haben - beginnen sie dann mit der Eiablage. Danach begeben sie sich wieder auf die Suche nach einem weiteren Blutswirt. Ihren Energiebedarf decken sie so wie ihre männlichen Artgenossen rein vegetarisch und leben von süßen Pflanzensäften und Nektar. Die Weibchen legen die Eier einzeln oder in Paketen entweder direkt auf einer Wasseroberfläche ab oder sie deponieren trockenheitsresistente Eier an Orten, die regelmäßig durch Überschwemmungen oder Regen überflutet werden. Manchen Arten genügen auch schon kleinste Wasseransammlungen etwa in einem Astloch, einer Felsmulde oder einem herumliegenden Autoreifen.

Mückenlarven und Verpuppung

Ist es feucht und warm genug, schlüpfen die Mückenlarven bereits wenige Tage nach der Eiablage. Die meisten Stechmückenarten hängen dann senkrecht oder waagrecht unter dem Wasserspiegel und atmen durch ein schnorchelartiges Atemrohr am Hinterleib, das über die Wasseroberfläche ragt. Mit Hilfe ihrer Mundwerkzeuge strudeln sie kleine organische Partikel und Mikroorganismen aus dem Wasser und fressen sie. Dabei legen sie schnell an Gewicht und Größe zu. Nach der vierten Häutung schlüpfen die Puppen. In diesem Ruhestadium findet die Verwandlung zum erwachsenen Tier statt. Die Tiere nehmen jetzt keine Nahrung mehr auf und atmen über zwei Schnorchel an ihrem Vorderende.

Die erwachsenen Mücken schlüpfen

Aus den Puppen schlüpfen meist nach wenigen Tagen die erwachsenen Tiere. Sobald ihre noch weichen Körper ausgehärtet sind, können sie fliegen und sich fortpflanzen. Die Dauer der gesamten Entwicklung ist von vielen Faktoren abhängig – etwa der Temperatur und dem Nährstoffgehalt der Umgebung. Sie kann innerhalb einer Woche abgeschlossen sein, aber auch drei Wochen benötigen. Weibliche Tiere werden rund sechs Wochen alt und können den Fortpflanzungszyklus dabei mehrfach durchlaufen. Männliche Tiere sterben meistens früher.

Möglichkeiten, den Fortpflanzungszyklus zu unterbrechen

Um die Mückenpopulation zu verringern, kann der natürliche Fortpflanzungszyklus unterbrochen werden, indem man einerseits Mückenfallen einsetzt, die mit Kohlendioxid arbeiten: Sie fangen dauerhaft die blutsaugenden Stechmückenweibchen weg. Zum anderen können in den Brutgewässern, wie z.B. den Regentonnen die Mückenlarven mit dem biologischen Larvizid BTI bekämpft werden.

 

Biogents / I.Schleip
Hausmücken-Larven unter dem Mikroskop.
Biogents / I.Schleip

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