Im Spätsommer hält der Obst- und Gemüsegarten allerlei kulinarische Köstlichkeiten bereit. Nach längerer Anbauphase darf endlich geerntet werden. Damit Äpfel, Möhren & Co. knackfrisch und vollaromatisch auf den Tisch kommen, gilt es bei der Ernte ein paar Dinge zu beachten. Wir geben Ihnen Tipps für die Ernte:
- Äpfel: Ab August können schon die ersten neuen Äpfel geerntet werden. Doch aufgepasst: Oft sieht man den Äpfeln ihre Reife nicht an. Auch vom Baum gefallene Äpfel sind nicht automatisch reif. Denn Bäume stoßen sie auch ab, wenn zu viele Äpfel dran hängen. Lässt sich ein Apfel beinahe von selbst abtrennen, wenn man ihn am Ast nach oben biegt, dann ist er mit ziemlicher Sicherheit reif und darf verputzt werden. Je nach Sorte können sich allerdings Pflück- und Genussreife stark unterscheiden. Bei letzterem müssen Äpfel noch einige Wochen reifen nachdem sie gepflückt wurden. Boskoop-Äpfel beispielsweise werden im Oktober gepflückt und können dann im Winter verspeist werden.
- Aprikosen: Die Früchte reifen nachfolgend. Das garantiert eine verlängerte Erntezeit. Vollreif schmecken Aprikosen am besten, müssen aber schnell gegessen werden. Vollreife Aprikosen erkennen Sie oft daran, dass sie schon weicher werden und manchmal Druckstellen haben.
- Birnen: Birnen am besten ernten, solange sie hart sind: Sie reifen noch nach. Der beste Pflück-Zeitpunkt: Wenn Die Frucht sich mit wenig Drehbewegung vom Baum lösen lässt. Auch am Aroma lassen sich reife Birnen häufig erkennen.
- Bohnen: Am besten früh morgens ernten. So bleiben Aroma und Geschmack erhalten. Aber bitte nicht roh essen, Vergiftungsgefahr!
- Brombeeren: Für den direkten Genuss am Strauch reifen lassen, bis die Frucht ganz schwarz ist. Zum Einmachen eignen sich dagegen eher die noch etwas unreifen Beeren. Reife Früchte sind selbst im Kühlschrank nicht dauerhaft haltbar.
- Fenchel: Mit einem scharfen Messer direkt unter der Knolle abschneiden und Blattstiele kürzen. Nicht zu lange stehen lassen, nach der Blütenbildung wird der Fenchel ungenießbar.
- Gurke: Gurken möglichst jung ernten, denn dann sind sie besonders zart und schmackhaft. Bei Cornichons ab einer Größe von etwa 4-6 cm, bei Delikatessgurken ab 6-12 cm, bei Salatgurken ab 20-30 cm und bei Schälgurken sobald sich die Schale gelb verfärbt.
- Holunderbeeren: Die schwarzen Beeren können einfach mit einer Gabel von den Rispen abgetrennt werden. Aber Vorsicht: Schwarze Holunderbeeren müssen gekocht und rote Holunderbeeren zusätzlich entkernt werden, sonst sind sie giftig.
- Kürbis: Nur ganz ausgereift ernten. Ob ein Kürbis reif ist, erkennen Sie daran, dass er eine satte Farbe hat, die grünen Stellen verschwunden sind und seine Schale besonders hart ist. Am Kürbis sollte beim Abtrennen ein ca. 10 cm langer Stiel belassen werden. Wird der Stiel entfernt, kann der Kürbis sehr schnell austrocknen und faulen.
- Möhren: Spätestens im September sollte das Möhrenbeet vollständig abgeerntet werden, um Schädlingsbefall zu vermeiden. Im Regelfall werden Möhren etwa 10 Wochen nach dem Saat geerntet. Einfach den Boden mit einem Spaten etwas auflockern und die Möhren seitlich herausziehen.
- Pflaumen: Von Juni bis Oktober können die unterschiedlichen Pflaumensorten geerntet werden. Erst einmal geerntet, sollten die Früchte möglichst schnell verarbeitet oder verzehrt werden. Tipp: Zum Einfrieren den Stein entfernen.
- Quitten: Erst Ende September sind die ersten Früchte reif. Wie bei Apfel und Birne lassen sie sich zum richtigen Zeitpunkt leicht vom Baum ablösen. Wer Quitten früh erntet, kann sie bis zu zwei Monate einlagern. Das geht am besten wenn grüne Quitten gerade ihre Farbe wechseln.
- Radieschen: Schon etwa vier Wochen nach der Aussaat kann man die kleinen Knollen ernten. Unterschieden werden muss zwischen Frühlingsradieschen und Winterradieschen. Erstere sollten schnellstmöglich geerntet werden sobald sie reif sind, denn sonst faulen sie in der Erde. Winterradieschen reifen länger, halten aber auch länger unter der Erde aus ohne zu faulen.
- Rote Bete: Die Ernte der gesunden Knolle beginnt ab September. Die Schale sollte möglichst nicht verletzt werden, auch die Herzblätter müssen dran bleiben. Sonst blutet Rote Bete beim Kochen aus und verliert Aroma.
- Rotkohl/Weißkohl: Geerntet wird Ende September. Leichter Frost schadet dem Kohl nicht. Im Kühlschrank halten sich halbierte Köpfe bis zu zwei Wochen. Der reife Kohl kann mit einem Messer knapp unter dem Kopf abgetrennt werden. Da Kohl sehr anfällig für Schädlinge und Krankheiten ist, sollten Sie die Wurzeln mit entfernen und erst nach drei Jahren wieder Kohl auf derselben Stelle anbauen.
- Tomaten: Lieber vollreife Tomaten ernten. Junge Tomaten reifen zwar nach, der Geschmack bleibt dabei aber auf der Strecke. Grüne Tomaten können zwar auch gepflückt werden, sollten aber im Dunkeln nachreifen.
- Zucchini: Am besten noch etwas unreif ernten (kleiner als 10 cm), dann schmeckt's am besten. Doch aufgepasst: Lagern kann man Zucchini nur im gereiften, größeren Zustand.
- Zwetschgen: Die robuste Pflaumen-Art kann etwas länger gelagert werden. Ohne Kern können halbierte Zwetschgen bei -18 Grad sogar ein Jahr lang im Tiefkühlschrank genießbar bleiben. Vorteil: Der Stein lässt sich leicht vom Fleisch lösen. Daher auch hervorragend zum Backen geeignet.